Gabi Treutlein

Der Wind in unserer Gesellschaft und im privaten Umfeld ist rauer geworden, 
der allgemeine Umgangston hat deutlich an Schärfe gewonnen.

Guter Gott, segne mich
wenn ich mich ganz bewusst,
in Liebe und Dankbarkeit
an schöne Momente erinnere,
die ich mit dem Menschen,
um den ich trauere,
verbracht habe.

Guter Gott, 
unsere lieben Verstorbenen fehlen uns. 
Wir merken das bei besonderen Gelegenheiten, 
aber immer wieder auch im Alltag. 

Segne unseren Alltag
und unser Bemühen 
empathisch und gerecht zu sein.

Lass uns für einander Segen sein,
damit dieser in der Welt 
spürbar wird.

Heiliger Geist, 
du bist an Pfingsten auf die Jünger herabgekommen.

Segne mich, 
wenn ich die Schönheit der Natur 
bewunde und genieße.

Segne mich, 
wenn ich den Duft der Maiglöckchen rieche
und mich daran erfreue.

Gott, segne alle Mütter,
ihre Zuwendung und ihre Geduld,
ihre Liebe und ihre offenen Ohren.

Guter Gott, 

unerkannt hast du die Jünger auf ihrem Weg nach Emmaus begleitet.
Segne mich mit deiner Weggemeinschaft auf meinem Lebensweg.

Wie habe ich mich danach gesehnt, 
dass die Tage wieder länger werden,
wie habe ich mich auf das zarte Grün, 
das langsam überall sprießt, gefreut! 

In welcher Welt lebe ich?
Negative Schlagzeilen erreichen mich,
treiben mich um, 
rauben mir den Schlaf.
Unbekanntes weckt Ängste,
gewohnte Strukturen geraten ins Wanken.